Im Rahmen des EU Data Acts werden ab September 2025 Standardverfahren für Datenintegrität und Verschlüsselungspflichten in Migrationsprozessen vorgeschrieben, um Sicherheitslücken beim Anbieterwechsel zu verhindern. Anbieter müssen dokumentieren, wie Daten verschlüsselt übertragen und validiert werden. Ab Januar 2027 übernehmen sie zudem alle Kosten für diese Prozesse. Dadurch sinkt das Risiko von Datenverlusten und Sicherheitsvorfällen während eines Cloud-Wechsels und Unternehmen können Compliance-Anforderungen effizienter erfüllen. Zudem stärkt diese Regelung Europa als sicheren Cloud-Standort.
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EU Data Act stärkt Anbieterwechsel und bekämpft Cloud-Lock-in effektiv
US-Hyperscaler wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud bilden den Rückgrat vieler europäischer Cloud-Infrastrukturen und bieten Services wie AWS Lambda, BigQuery oder Azure App Services an. Diese proprietären Angebote erleichtern DevOps-Prozesse und Analytics, führen jedoch zu langfristigen Bindungen durch inkompatible APIs und Preissprünge. Selbst bei Speicherlösungen, beispielsweise Amazon S3, verhindern hohe Auslagerungsgebühren den einfachen Wechsel. Ein Anbieterwechsel belastet Projekte mit erheblichem technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Mehraufwand.
Exit barrieren wachsen mit proprietären Cloud-Diensten und unbezahlbaren Datenabzugsgebühren
Das Nutzen proprietärer Formate und nicht kompatibler APIs führt in Cloud-Umgebungen zu einem starken Anbieter-Lock-in. Anfangs eröffneten offene Standards Wahlfreiheit, doch proprietäre SDKs und Dienste verdrängten sie schrittweise. Migrationspfade bleiben oft unvollständig oder komplex, was Anbieterwechsel technisch riskant und aufwendig macht. Zudem sorgen hohe Egress-Gebühren für Datenexport aus Amazon S3 und ähnlichen Plattformen für zusätzliche Kostenbarrieren. Unternehmen müssen daher jetzt auf offene Schnittstellen und flexible Exit-Strategien setzen, um Risiken abzubauen.
Transparente Migrationspfade werden Pflicht für Cloud-Anbieter ab September 2025
Ab dem 1. September 2025 verpflichtet Artikel 23 Cloud-Anbieter, die Interoperabilität ihrer Plattformen sicherzustellen und die eingesetzten Migrationsverfahren detailliert offenzulegen. Proprietäre Dateiformate und verschlossene Schnittstellen dürfen nicht länger als Lock-in-Mechanismus dominanter Hyperscaler fungieren. Service-Provider müssen technische Wechselbarrieren entfernen und konsistente Migrationspfade etablieren, um Unternehmen einen reibungslosen und rechtlich einwandfreien Wechsel zu ermöglichen. Diese Anforderungen verbessern den fairen Wettbewerb, stärken Kundenrechte und fördern die Innovationskraft im europäischen Cloud-Sektor effizient zuverlässig nachhaltig.
Unternehmen erhalten endlich mehr Verhandlungsmacht gegenüber US-Hyperscalern durch EU-Regulation
Ab dem 12. Januar 2027 sind Cloud-Anbieter verpflichtet, sämtliche Gebühren für den Wechsel ihrer Nutzer zu tragen. Dadurch entfallen hohe Egress-Kosten und sichern Unternehmen eine verlässliche Kostenplanung für künftige Datenmigrationen. Parallel verbessert sich ihre Verhandlungsposition gegenüber internationalen Hyperscalern wesentlich. Dieser regulatorische Eingriff verringert finanzielle Risiken bei Exit-Szenarien und schafft günstige Rahmenbedingungen für den Aufbau diversifizierter Multi-Cloud-Architekturen. Zugleich fördert er die Marktpräsenz europäischer Anbieter und stärkt die digitale Souveränität langfristig nachhaltig.
Portabilität und Multi-Cloud-Unterstützung stehen im Zentrum zertifizierter moderner Cloud-Strategien
Unternehmen, die neue Cloud-Services implementieren, müssen von Beginn an ihre Exit-Fähigkeit sicherstellen. Eine Architektur mit modularen Bausteinen, offenen Schnittstellen und standardisierten Datenformaten schafft hierzu die technische Basis. Finanzaufsichten fordern eindeutige Exit-Szenarien, doch oft fehlten die entsprechenden Lösungen. Mit dem Inkrafttreten des EU Data Act gelten nun klare Standards für hybride Deployments und Multi-Cloud-Strategien. Dadurch gewinnen Unternehmen mehr Verhandlungsspielraum, können schneller wechseln und regulatorische Anforderungen problemlos erfüllen. kostenoptimal umsetzen und ausbauen.
Anbieter wie IONOS, OHVcloud rücken dank Data Act Rampenlicht
Durch den EU Data Act werden Wechselkosten abgeschafft und Interoperabilität gesetzlich verankert, was europäischen Anbietern wie IONOS, OHVcloud und Open Telecom Cloud zugutekommt. Transparent geregelte Migrationsprozesse und offene Schnittstellen stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber US-Hyperscalern. Der Binnenmarkt profitiert von einem erweiterten Angebot, sinkenden Abhängigkeiten und erhöhter Innovationskraft. Digitale Souveränität wird so durch mehr Auswahl und Vielfalt im europäischen Cloud-Ökosystem nachhaltig gefestigt.
Strategisch planen, Migration effizient testen und offene Datenstandards implementieren
Die erste Handlungsempfehlung lautet, alle aktuellen Cloud-Kosten zu erfassen und potenzielle Kostentreiber systematisch zu analysieren. Im Anschluss werden bestehende Verträge geprüft, um Wechselhindernisse, Egress-Klauseln und Laufzeiten zu identifizieren. Parallel dazu entwickeln Verantwortliche ein Testkonzept für Migrationen, das in isolierten Umgebungen validiert wird, um Risiken und Aufwand im Voraus zu kalkulieren. CTOs müssen Datenprodukte konsequent auf offene Standards ausrichten und Exit-Szenarien technische sowie organisatorisch absichern, um Zukunftsfähigkeit zu erreichen.
Hohe Egress-Gebühren fallen weg: Cloud-Migrationkosten sinken deutlich für Unternehmen
Mit der Umsetzung des EU-Datenrechts gewinnt die europäische Cloud-Landschaft an Planbarkeit und Souveränität, da Anbieter verpflichtend offene APIs und standardisierte Migrationspfade bereitstellen müssen. Die neue Regelung eliminiert Exit-Kosten und sorgt für transparente Vertragsklauseln. Unternehmen können ihre Daten unkompliziert in Multi-Cloud-Umgebungen verteilen und profitieren von verbesserter Betriebssicherheit. Gleichzeitig erleichtert die Verordnung lokalen Cloud-Anbietern den Marktzugang und beflügelt Innovationszyklen. Somit entsteht eine robuste, agile und wettbewerbsfähige Cloud-Infrastruktur in Europa. nachhaltig. effizient. sicher.

